Bloß nicht stolpern!

Übersetzer-Abend mit Henning Bochert, Miriam Mandelkow und Ulrich Blumenbach

Reihe: Was uns bewegt

Moderation: ohne

„Zwischen uns und Weimar liegt Buchenwald“, befand 1949 der aus dem Exil zurückgekehrte Germanist Richard Alewyn. Seit der Schoah bewegt sich die deutschsprachige Literatur in diesem Spannungsfeld. In welche Sprache übersetzen wir, wenn wir ins Deutsche übersetzen? Welche Hallräume betreten wir und welche versuchen wir zu meiden? Was passiert, wenn ein amerikanischer Roman über die Schoah den Weg „zurück“ ins Deutsche findet – eignet sich unsere Sprache in besonderem Maße für Literatur gewordene Gewalterfahrungen? Über diese Fragen diskutieren die drei Literaturübersetzer Ulrich Blumenbach, Henning Bochert und Miriam Mandelkow anhand ausgewählter Werke von Joshua Cohen, James Baldwin, Dawn King und anderen.

Eine Kooperationsveranstaltung mit der Weltlesebühne, gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds.

Ulrich Blumenbach übersetzt aus dem Englischen. Für die Übersetzung von David Foster Wallace’ Roman „Unendlicher Spaß“ wurde er u.a. mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Für die Übersetzung von Joshua Cohens Roman „Witz“ erhielt er 2022 den Paul-Celan-Preis.

Henning Bochert arbeitet als Autor, Dramaturg und übersetzt seit mehr als 25 Jahren, u.a. Werke von Susan Glaspell, Dawn King, Carlos Murillo und George Brant. Er betreibt eine Übersetzungsagentur und engagiert sich u. a. bei Drama Panorama: Forum für Übersetzung und Theater e.V.

Miriam Mandelkow übersetzt seit gut 20 Jahren aus dem Englischen, u.a. Werke von Richard Price, Ta-Nehisi Coates und NoViolet Bulawayo. Für ihre Neuübertragung der Werke von James Baldwin wurde sie 2020 mit dem Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis ausgezeichnet.