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Lena Winkel erhält den Uwe Lüders Preis für Illustrationskunst im Kinder-/Jugendbuch 2024

Für den Uwe Lüders Preis 2024 waren neun Titel nominiert, ausgezeichnet wird die in Hamburg lebende Illustratorin Lena Winkel für ihr bisheriges Werk und insbesondere für die Illustration von „Siegfried. Der Drachentöter“ aus der Reihe „Sagen für Kinder“ des Berliner Kindermann Verlags. Die Treuhandstiftung Uwe Lüders lobt den mit 5.000 Euro dotierten Preis für Illustrationskunst im Kinder-/Jugendbuch aus, der vom Literaturbüro Lüneburg vergeben wird. Der Jury gehören an: Die Journalistin und Kinder-/Jugendbuchexpertin Christine Knödler aus München, der Comic-Experte Jakob Hoffmann aus Frankfurt/Main und die Hamburger Illustratorin und Patin des Hamburger Kinderbuchhauses im Altonaer Museum Sabine Wilharm.

„Es könnte ein enormer knorriger Wurzelstock sein, der den Höhleneingang rahmt, doch es ist ein Drache. Niedergestreckt wird er Kulisse für Kriemhild, die am Gewand des ohnmächtigen Siegfried zerrt. Denn kühn sind die Bildideen von Lena Winkel, ihr Witz lauert stets sprungbereit hinter der nächsten Ecke. Hintergründe sind hintergründig, Landschaft spielt mit und schafft den atmosphärischen und ästhetischen Raum für das, was erzählt wird. Bei ‚Siegfried’ ist es eine alte Heldensage – die entstaubt die Illustratorin konsequent. Kontrastreich gepinselte Flächen setzt sie gegen federgezeichnete Figuren im Comic-Stil und treibt der Vorlage mit viel Fantasie und künstlerischer Freiheit formvollendet das Pathos aus. In ihrem Gesamtwerk beeindrucken die Inszenierung der Farben, Perspektiven, Größenverhältnisse, die Zärtlichkeit des Blicks ohne jede Sentimentalität, die Präzision des Strichs. Vielseitig und vielversprechend ist das unbedingt preiswürdig“, befindet die Jury. Welchen Zauber Lena Winkels Zeichnungen entwickeln, ist auch in „Haben wir auch nichts vergessen?“ (Atlantis 2020), „Weihnachten mit Gisela“ (dtv 2022) oder „Rico und die Tuchlaterne“ (Carlsen 2024) nachzuschauen.

Lena Winkel, geboren 1993 im Westerwald, studierte Illustration in Hamburg und Paris. Bereits seit 2014 illustriert sie Kinder- und Bilderbücher für diverse Verlage. Als Comic-Autorin und Theoretikerin interessiert sie sich besonders für Darstellungen von Tieren in der Illustration, die sie an der Schnittstelle von Theorie und Comic erforscht. Für ihren Theorie-Comic „Tiere richtig zeichnen“ wurde sie 2023 mit dem Berthold-Leibinger-Preis ausgezeichnet.

Die Preisverleihung findet Anfang Mai statt, die Ausstellung wird von der Sparkassenstiftung Lüneburg ausgerichtet und läuft vom 2. bis einschließlich 29. Mai 2024 in der Galerie im Glockenhof (Eingang über das Café im Glockenhof, Große Bäckerstr. 17a, Eingang Glockenhof, 21335 Lüneburg).

Mit dem Uwe Lüders Preis werden in Deutschland lebende Illustratorinnen und Illustratoren ausgezeichnet, die ihren Schwerpunkt im Bereich Kinder-/Jugendbuch haben und eine aktuelle literarische Buchveröffentlichung vorweisen, deren Bildsprache besonders eindrucksvoll ist. Dabei kann es sich um ein Werk mit eigenem Text handeln oder um die Illustration eines fremden Textes (deutschsprachig).

Auf der Nominierungsliste standen außerdem Arinda Craciun mit „Kirschen fürs Kamel. Begriffe des Zusammenlebens“, Regina Kehn mit „Wolf’“, Nele Palmtag mit „Als Mama einmal unsichtbar war“, Jens Rassmus mit „Dunkel war’s, der Mond schien helle“, Karsten Teich mit „Bruno“, Philip Waechter mit „Weltreise mit Freunden“, Claudia Weikert mit „Waldtage“ und Thomas Wellmann mit „Oma zu verkaufen“

Ansprechpartnerinnen: Kerstin Fischer, Marie Louise Blankemeyer