Martin Lechner

"Der Irrweg"

Reihe: Ausgewählt

Moderation: Stephan Lohr

Martin Lechner erzählt in „Der Irrweg“ die Geschichte von Lars, einem Schulabbrecher, der seinen Zivildienst in den Werkstätten einer Psychiatrie ableistet und dem die Distanz zu seiner Arbeit mehr und mehr abhandenkommt. Nur im „Brockwinkel“ findet Lars Zuflucht vor seiner Mutter, deren Übergriffe schlimmer sind als jeder tobende Patient. Hier begegnet Lars auch der Insassin Hanna, die ihn in die herrlichsten Handgreiflichkeiten verwickelt, deren Kompromisslosigkeit jedoch bald bedrohliche Ausmaße annimmt. Ist sie es, die das Auto des Werkstättenleiters abgefackelt hat? Und werden die Flammen ihrer Amour fou bald auch den durchs Leben stolpernden Lars verbrennen? Wie „Kleine Kassa“ spielt der Roman in Linderstedt, deutlich als Lechners Heimatstadt Lüneburg zu erkennen.

Martin Lechner, geboren 1974, wuchs in Lüneburg auf und lebt heute in Berlin. Er studierte Philosophie und Literaturwissenschaft in Potsdam. Seit 2005 Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften. Sein Debütroman „Kleine Kassa“ war 2014 für den deutschen Buchpreis nominiert.