Karl-Heinz Ott

"Verfluchte Neuzeit. Eine Geschichte des reaktionären Denkens"

Reihe: Was uns bewegt

Moderation: Hans-Christian Oeser

Querdenker stürmen den Reichstag. Ein Schamane triumphiert im Kapitol. Noch vor wenigen Jahren schienen Bilder wie diese unvorstellbar. Doch die Rebellion gegen die Aufklärung hat eine lange Geschichte. Und sie findet keineswegs nur auf der Straße statt. Ihre Glaubenslehren behaupten, nicht der Mensch selbst, sondern höhere Mächte bestimmten sein Schicksal. Auch der westliche Individualismus sei eine Irrlehre, verantwortlich für alles Unheil in der Welt. Karl-Heinz Ott legt in seinem so gedankenreichen wie anregenden Essay die geistigen Fundamente dieser Bewegungen frei. Er zeigt: Die Antimoderne ist so alt wie die Moderne.

Karl-Heinz Ott, 1957 in Ehingen an der Donau geboren, veröffentlicht Romane und Essays. Zuletzt sind die Romane „Die Auferstehung“ und „Und jeden Morgen das Meer“ sowie der Essay „Hölderlins Geister“, den er auch in Lüneburg vorgestellt hat, erschienen. Ott wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis der LiteraTour Nord (2006), dem Johann-Peter-Hebel-Preis (2012), dem Wolfgang-Koeppen-Preis (2014) und dem Joseph-Breitbach-Preis (2021).