Als der erfolgreiche Außenminister Gustav Stresemann 1929 starb, fragten sich die Zeitgenossen, wie es nun mit der Republik weitergehen könne. Gerade formierte sich eine faschistische Koalition; Bauern warfen Bomben, die öffentlichen Haushalte litten unter wachsenden Defiziten, bald schien das parlamentarische System gelähmt. Demokratische Republik oder faschistischer Staat – so lautete ab dem Sommer 1930 die Alternative. Jens Bisky erzählt, wie die Weimarer Republik in einem Wirbel aus Not und Erbitterung zerstört wurde. Es kommen Politiker und Journalisten der Zeit zu Wort, erschöpfte Sozialdemokraten, ratlose Liberale, nationalistische Desperados, Literaten, Juristen, Offiziere. Wie nahmen sie die Situation wahr? Welche Möglichkeiten hatten sie? – Das große Panorama einer extremen Zeit, die noch immer ihre Schatten auf die Gegenwart wirft. Das Buch steht auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von Die Zeit, Deutschlandfunk und ZDF.
Jens Bisky, geboren 1966 in Leipzig, war lange Jahre Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung und arbeitet seit 2021 am Hamburger Institut für Sozialforschung. Er ist Autor viel beachteter Bücher, darunter „Unser König. Friedrich der Große und seine Zeit“ (2011) und „Berlin. Biographie einer großen Stadt“ (2019). 2017 erhielt er den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay.