Feridun Zaimoglu

"Sohn ohne Vater"

Reihe: Walter Kempowski Preis für biografische Literatur

Der Erzähler weiß nicht, was er tun soll. Er ist allein in seinem Schmerz. Wer kann ihm helfen, wer ihn trösten? Nach und nach wird ihm klar: Er muss in die Türkei. Er muss zu seiner Mutter, muss sie stützen – und am Grab des Vaters stehen, um sich von ihm verabschieden zu können. Der Erzähler, ein Schriftsteller aus Kiel, leidet unter Flugangst. Er bittet zwei Freunde, ihn mit dem Wohnmobil mitzunehmen. Gemeinsam planen sie die Reise: über Linz, Szeged und Edirne bis nach Edremit und zurück. „Sohn ohne Vater“ erzählt auf mitreißende, eindringliche Weise von einem trauernden Sohn, vom Zusammenhalt einer Familie, der trügerischen Erinnerung und einer Reise in ein fremdes Land – zur Mutter und zum toten Vater.

Feridun Zaimoglu, geboren 1964, studierte Kunst und Medizin in Kiel, wo er seitdem als Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker arbeitet. Für seine Bücher, darunter „Liebesbrand“, „Siebentürmeviertel“, „Evangelio“ und „Bewältigung“, wurde er vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Walter Kempowski Preis 2025 des Landes Niedersachsen. 2012 war er Heinrich-Heine-Gastdozent an der Leuphana Universität.

Feridun Zaimoglu
(c) Melanie Grande