Extremwetterlagen

Manja Präkels, Tina Pruschmann und Alexander Leistner

Reihe: Reportagen aus einem neuen Deutschland

Moderation: Alexander Leistner

2024 startete ein ungewöhnliches literarisch-soziologisches Projekt: Die Autorinnen Manja Präkels, Tina Pruschmann und Barbara Thériault wurden als „Überlandschreiberinnen“ ausgeschickt, um die Stimmung in Ostdeutschland zu ergründen, gesellschaftliche Brüche und Kipppunkte sichtbar zu machen. Alexander Leistner folgte mentalen Entwicklungslinien, deren Anfänge teils noch vor 1989 zu verorten sind. So entstanden literarische Reportagen über die Normalisierung rechtsextremer Strukturen und Narrative, bedrohte Kulturvereine und Gedenkstätten. Über Menschen, die wegsehen und schweigen, und solche, die tagtäglich ihr Bestes geben, der Umwertung aller Werte etwas entgegenzusetzen.

Manja Präkels, Jahrgang  1974, ist Schriftstellerin, Herausgeberin, Musikerin und Journalistin. Ihr Debütroman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ wurde 2018 vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem Anna-Seghers-Preis.

Tina Pruschmann, geboren 1975, lebt in Leipzig. 2017 erschien ihr Debütroman „Lostage“. Es folgten 2019 der Foto-Interview-Band „gottgewollt“ (mit Marco Warmuth, Fotografie) und 2022 der Roman „Bittere Wasser“, für den sie 2025 den Lessing-Förderpreis des Landes Sachsen erhielt.

Alexander Leistner vertritt an der Leuphana Universität Lüneburg die Professur für Kultursoziologie. Er forscht an der Universität Leipzig zum Erbe von 1989. Für seine Dissertation über die Friedensbewegung in der DDR erhielt er 2016 den Max Weber Preis für Nachwuchsforschung, für die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung von Wissenschaft den Transferpreis 2024 der Universität Leipzig.

Tina Pruschmann
Tina Pruschmann (c) Robin Kunz
Manja Praekels
Manja Präkels (c) Christoph Voy
Alexander Leistner
Alexander Leistner (c) Christina Schwarz